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Channel: Blog der Peter Bütikofer & Company AG » Manuel Rotzinger
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Nacktselfies – lass es einfach

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Zuerst der Skandal um die Bundesangestellte, die anzügliche Bilder von sich ins Netz stellte, dann die Geri Müller Nacktselfies und jetzt die intimen Aufnahmen diverser Hollywoodgrössen: man kann sich kaum noch retten vor der Flut an anrüchigem Material von Prominenten und weniger Prominenten, die derzeit online kursieren. Die offiziellen Onlinemedien scheuen sich zwar, das Material zu veröffentlichen – sei dies zum Schutz der Persönlichkeitsrechte, oder um nicht einer Klage von Betroffenen zum Opfer zu fallen.

Wer richtig sucht wird aber schnell in Internetforen, auf Reddit, einem „Social News Aggregator“ (Wikipedia) oder  auf Torrentseiten fündig – dank emsiger Onlineuser, welche das Material beim ersten Auftauchen sofort speichern und anderen zur Einsicht bereitstellen. Da hilft es Jennifer Lawrence auch nicht weiter, dass ihr Personal zur Verfügung steht, welches das Netz auf die „geleakten“ Bilder durchforstet. Wie Beyoncé nach dem Superbowl 2013 bereits schmerzlich feststellen musste, ist es unmöglich und für deren Verbreitung eher kontraproduktiv, wenn man Bilder wieder aus dem Internet verschwinden lassen will.

Das Mehr an Ressourcen dürfte den Prominenten hier ebenfalls nicht weiterhelfen, die Bilder aus dem Netz zu entfernen, wie etwa Guido Berger, SRF Digital Redaktor, in Glanz und Gloria behauptet. Das Gegenteil dürfte der Fall sein: die Bilder haben sich in einer Geschwindigkeit und dem Einfluss der Person entziehenden Sphären des Internets verbreitet, die unmöglich zu kontrollieren sind. Hingegen dürften die Bilder der eben erst freigestellten Bundesangestellten in einem Jahr wohl nur noch schwer auffindbar sein, da bei dieser nicht – oder nur temporär – in der Öffentlichkeit stehenden Person kein langfristiges Interesse besteht.

Abschliessend bleibt festzuhalten, dass es bestimmt nicht das letzte Mal war, dass solche für den privaten Gebrauch bestimmte Bilder an die Öffentlichkeit gelangen. Und es ist zu hoffen, dass diese Mehrung an Vorfällen innerhalb der letzten Wochen die Leute dazu bewegt, den Auslöser der Handykamera in bestimmten Situationen mit etwas mehr Bedacht zu betätigen. Denn ist die Katze erst einmal aus dem Sack, gibt es aus kommunikativer Sicht wenig Handlungsspielraum. Den Betroffenen bleibt nichts anderes übrig als Grösse  und Reue zu zeigen und zum Bildmaterial zu stehen. Dies kann, wie der Fall Geri Müller zeigt, im Moment nur bedingt erfolgreich sein. Er kann nur hoffen, dass eine Zunahme derartiger Vorfälle seine Eskapaden verharmlosen und in Kombination mit dem Faktor Zeit diese irgendwann in Vergessenheit geraten und/oder ihm verziehen werden.


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